"Yes, you can"

Veröffentlicht am 3. Februar 2021 um 08:00

"Yes, you can!" oder besser "Yes, I can!"

Im heutigen Blogbeitrag dreht sich alles um das Thema Eigenmotivation. Ich freue mich, mit Euch zu teilen, wie Laufen aus mir eine stärkere Version von mir selbst gemacht hat.


Mein Name ist Susanne, ich bin noch 44 Jahre alt und lebe als alleinerziehende Mama mit meinen zwei Teenies und drei Katzen in the middle of nowhere in Niedersachsen. Bei Instagram bin ich als susielovesrunning unterwegs. In meinem Account teile ich gerne Schnappschüsse aus meinem Alltag und viele Laufbilder. Ich habe bereits einige Halbmarathons gefinisht und trainiere aktuell auf meinen ersten Marathon im Herbst in Berlin.

Spulen wir 8 Jahre zurück. Im März 2013 befand ich mich an einem Punkt in meinem Leben, an den ich nie wieder zurück will. Ich war 8 Wochen aufgrund einer Erschöpfungsdepression in einer psychosomatischen Klinik, und ein Teil der Therapie war morgendliches Nordic Walking. Mein Motto war bis dahin eher "No sports!" Dafür hatte ich vorher einfach nie Zeit und keine Energie.

Aber ich habe auch nach dem Klinikaufenthalt Zuhause fleißig weiter gewalkt, die Bewegung tat gut und plötzlich war die Motivation da es irgendwie in den Alltag zwischen Job, Kinder und Haushalt einzubauen. Dieses gute Gefühl danach hatte mich angefixt.

Es wurden parallel noch verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten festgestellt, und durch eine Ernährungsumstellung und regelmäßiges Walken war ich im Januar 2014 nicht nur 10 kg leichter und mental viel besser drauf sondern auch so fit, dass ich begonnen habe zu Laufen. Langsam im Wechsel Walken und Laufen. Nach 4 Monaten konnte ich meine 6 km lange Walkingrunde am Stück laufen.

Dieses Gefühl war so großartig und seitdem ist Laufen aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Im Sommer 2014 lief ich den ersten offiziellen 10 km Lauf, im Herbst 2015 mit Freundinnen einen Teil des Köln Marathons als Staffel. Als ich dort die Halbmarathonläufer ins Ziel einlaufen sah, war mir klar. „Das will ich auch, und das kann ich auch!“

Es  hat dann noch bis April 2018 gedauert bis ich tatsächlich meinen ersten Halbmarathon in Berlin gefinisht habe, aber die Motivation es zu schaffen, hat mich nie mehr verlassen.

Laufen ist meine absolute Happy Pill, und das Gefühl nach einem Lauf so unglaublich gut. Das Wissen, dass man etwas erreichen kann, weil man es möchte, gibt enorm viel Kraft. Laufen macht nicht immer Spaß. Man geht an seine Grenzen, pusht sich selbst auch mal über das eigene  Limit, und während des Laufens denke ich öfter mal: "Warum tue ich mir das überhaupt an? Ich will auf mein Sofa!" Aber spätestens unter der heißen Dusche fühle ich mich wie Superwoman, weil ich mir etwas vorgenommen habe und es durchgezogen habe. Meine Erschöpfungsdepression habe ich lange hinter mir gelassen, und ich bin zuversichtlich, dass Laufen verhindern wird, dass ich je wieder in diesem Tal der Tränen lande.

Ich bin jetzt sehr viel stärker, und habe in den letzten Jahren auch in anderen Bereichen so einiges in meinem Leben verändert, was unerreichbar schien.

Eigenmotivation ist so kraftvoll, und man kann einfach fast alles erreichen, wenn das Mindset stimmt. Natürlich müssen es realistische Ziele sein und manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit. Aber wenn mir jemand im Anfang 2013 gesagt hätte, dass ich mal in der Lage bin 21 km am Stück zu laufen, hätte ich es nicht geglaubt. Aber ich habe es geschafft, weil ich es wollte und diese Zuversicht und mentale Stärke lässt sich auch auf alle anderen Lebensbereiche übertragen. Laufen gibt mir auch für den Alltag Kraft und auch Resilienz schwierige Situationen zu meistern und durchzustehen. Der geplante Marathon im Herbst macht mir ein wenig Angst, aber ich weiß, ich werde das schaffen. Der Gedanke an die Endorphine beim Zieleinlauf werden mich antreiben.

Und ich denke, auch viele von Euch Running Moms kennen das gute Gefühl nach einer Walking- oder Laufrunde. Allen, die noch nicht so lange aktiv sind oder zwischendurch immer wieder mit dem inneren Schweinehund kämpfen, kann ich nur bestärken dranzubleiben und nicht an sich zu zweifeln. Und kleine Fortschritte sind auch Fortschritte, vergleicht Euch nicht mit anderen, sondern nur mit Euch selbst.

Die Motivation durch andere hilft natürlich auch, und als Teil dieser Community ist es oft leichter den Popo hochzukriegen. Aber in erster Linie bist Du es, die in die Laufschuhe schlüpft und sich trotz aller Widrigkeiten selbst motiviert und den Schweinehund Zuhause lässt. Und darauf kannst Du verdammt stolz sein!

 Yes, you can! 

 

Verfasserin : Susanne M.

Gründungsmitglied der The_running_moms

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Heike
Vor 4 Jahr

Klasse Beitrag. Wer kennt nicht diesen inneren Kampf.
Ganz tolle Leistung von dir und rockst Berlin.
LG Heike

Grit (der_weg_ist_mein_ziel)
Vor 4 Jahr

Liebe Susanne, toll geschrieben und ich erkenne soviel bei mir wieder. Es ist toll, wenn man merkt, was man alles schaffen kann. Und Berlin wirst du genauso schaffen, die Angst und Aufregung gehören dazu. Ganz viel Spaß und Erfolg weiterhin. LG Grit

Bettina
Vor 4 Jahr

Richtig toll geschrieben 🤗 und eine WahnsinnsLeistung 😘